
Der gallische Hahn ist das Wappentier des französischen Fußballverbandes und Clément Tomaszewski der wohl größte Fan der französischen Nationalmannschaft. Seit Jahren reist der Anhänger seinem Team zu allen großen Spielen hinterher, immer dabei ist Hahn Balthazar. Ausgerechnet jetzt, in der wohl schwersten Stunde des französischen Fußballs seit Jahren, soll dem Maskottchen der Zutritt zum Stadion verwehrt werden.
Begonnen hatten die Probleme für das tierische Duo während Frankreichs erstem Gruppenspiel gegen Uruguay. Als Fernsehkameras Balthazar und sein stolzes Herrchen einfingen, standen die Telefone der südafrikanischen Tierschutzorganisation SPCA nicht mehr still. »Viele Menschen haben sich bei uns beschwert«, so SPCA-Vorsitzende Marcelle Meredith. Der Verein fordert die FIFA nun auf, Balthazar nicht mehr auf den Fußballplatz zu lassen. Der Vuvuzela-Lärm sei einfach unerträglich für das Tier.
Die Nigerianer fordern Chancengleichheit
Unterstützung bekommen die südafrikanischen Tierschützer von unerwarteter Seite. Aufgebrachte nigerianische Fans, die ihre grün gefärbten Hühner nicht mit ins Stadion nehmen durften, fordern Chancengleichheit. Es könne nicht sein, dass dieser Franzose seinen Gockel mit auf die Tribüne nehmen dürfe, die nigerianischen Glücksbringer aber draußen bleiben müssten.
Für Frankreichs Spiel gegen Südafrika in Bloemfontein wird es also eng für Balthazar und Tomaszewski, zu groß scheint der öffentliche Druck. Man berate über den Fall, heißt es aus Organisatorenkreisen. Die FIFA-Regularien jedenfalls sind eindeutig: Tiere sind im Stadion nicht erlaubt.
Schlechte Aussichten also für Frankreichs Fußballer, die auf dem Platz zuletzt wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen spielten und bei dieser WM schon genug Federn lassen mussten. Ohne Balthazar dürften sie keine Chance auf ein Weiterkommen haben.
Wie wichtig der Hahn für das französische Team ist, zeigte sich zuletzt bei der WM 2002 in Fernost. Wegen der Vogelgrippe durfte Tomaszewski seinen Balthazar nicht mitnehmen. Auf einem südkoreanischen Markt besorgte er ein Double. Frankreich schied aus – ohne ein einziges Tor geschossen zu haben
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